Die Welle der Solidarität

Seit Dezember 2019 befinden sich die Welt in einer Pandemie: Covid-19 oder auch die Corona-Krise. Geschäfte schließen und die Menschen haben Ausgangssperre. Tatsächlich fingen viele Menschen an Toilettenpapier und Konservendosen in Massen aufzukaufen, um zuhause sich sicherer zu fühlen. Seither haben sich Johanna Thiemecke und Jonas Negenborn (Bild) gefragt „Wie können wir diesen Menschen jetzt helfen?“, „Wie können wir den Menschen die Angst nehmen?„ „Solidarität ist doch universell!“

Überall in Hannover hängen Plakate und Sticker, die den Aufdruck
Soli-statt-Hamster“ tragen. Kannst du mir das erklären?

In einer Nacht und Nebel Aktion tauchten diese Plakate halt einfach auf. Soli-statt-Hamster, ausgeschrieben heißt „Solidarität statt Hamsterkäufe“. Es ist eine Art Solidarische Nachbarschaftshilfe, im Grunde eine Vernetzung-Plattform. Durch Korona, haben viele Menschen Angst und wir wollen helfen.

Wiesohabt Ihr diese Organisation gegründet?

Es gibt tatsächlich nicht so viele Anlaufstellen die für solche Situationen vorbereitet waren. Also dachten wir, lasst uns ein Netzwerk aufzubauen, wo Menschen sich gegenseitig helfen können. Ganz wichtig dabei war uns auch, das alle wissen, dass es egal ist, welche Herkunft, Sexueller Orientierung, Geschlechtliche Identität oder sozialen Status man hat. Jeder soll mitmachen können, seine Hilfe anbieten, aber auch Hilfe bekommen können.

Wenn ich mich jetzt als helfende Hand zur Verfügung stellen möchte, wie mache ich das?

Es gibt zwei Wegen. Du kannst das Online-Formular ausfüllen. Es wird nach Name, Nummer, E-Mail, den Stadtteil und ob man Hilfe benötigt oder Hilfe anbietet gefragt. Der zweite Weg, man ruft über das Soli-Telfeon +49 15257878124 bei uns an. Das ist gerade gut für Senioren, die nicht so aktiv im Internet unterwegs sind und Menschen, die lieber mit einer echten Person sprechen wollen. Danach arbeitet der Computer für uns. Durch das Tandem-Prinzip, werden die Menschen einander zugeteilt.

Uns ist wichtig, die Virus Verbreitung so gut es geht zu minimieren, dass heißt, wir wollen das diese Personen über den gesamten Korona Zeitraum füreinander da sind.

Es ist sehr spannend wie die Menschen reagieren. Ich finde das wir zwar uns alle räumlich entfernen aber doch alle mehr zusammen arbeiten. Außerdem ist es interessant wie die Umwelt sich regenerieren kann. Siehst du etwas positives an dieser Pandemie?

Eine Schwierige Frage. Aus Sicht der Initiative, ist es schön wie viele Menschen bereit sind und ihren Mitmenschen helfen wollen. Wir bekommen täglich neue Anfragen und Unterstützung. Was in China passierte, das die Luftverschmutzung zurück ging, sind auch super Neuigkeiten.

Wenn die Nachrichten Mal wieder über die steigenden Todeszahlen und Ausgangssperre berichten, werde ich verstimmt. Was löst das bei dir aus?

Das in Deutschland ein Kontaktverbot ausgesprochen wurde und wir zwei Meter Abstand halten sollen, finde ich gut. Gleichzeitig denke ich an die kurz Arbeiter mit Honorarverträgen. Wenn man nicht mehr weiß wie man die Miete bezahlen soll, ohne Unterstützung vom Staat, ist das super problematisch. Und dann auch noch die Bilder aus Moria – das Flüchtlingslager in Lesbos. Solche Probleme lösen denke ich gesamt gesellschaftlich ein Ohnmachtsgefühl aus.

Möchtest du noch ein paar Abschließende Worte sagen?

Es ist immer schwer Hilfe anzunehmen, aber ich bitte Euch, gerade jetzt, nehmt jegliche Hilfe wahr. Wir befinden uns in einer extremen Probe, doch unser solidarische Miteinander, funktioniert wunderbar… Wir sollten alle sehr sozial und sehr eng zusammenstehen!

Vielen Dank für das Interview.

Jetzt noch ein paar Informationen zum Corona-Virus:

Kindern wird das Virus kaum gefährlich und auch die meisten Erwachsenen, die sich anstecken, fühlen sich nicht schwer krank. Doch trotzdem kann das Virus lebensgefährlich werden – ganz besonders für ältere und kranke Menschen.

5 Tipps um das Virus nicht noch mehr zu verbreiten

  1. Halte Abstand zu deinem Gegenüber ( drei Fußlängen sind angemessen)
  2. Wenn du Niesen oder Husten musst, halte deinen Ellbogen vor das Geschicht oder habe ein Taschentuch parat. So können deine Viren sich nicht in der Luft verbreiten.
  3. Wasche dir die Hände mit Seife (20 sek) wenn du nach Hause kommst. Und bitte Creme sie danach ein, das viele Waschen wird deine Haut austrocknen und du kannst dich einfacher Verletzen.
  4. Sobald Ihr Anzeichen von Fieber und Husten (trocken) habt, und ihr nicht richtig Atmen könnt, ruft bitte den Hausarzt oder den Ärztlicher Bereitschaftsdienst (166117) an.
    Wichtig, am Abend erreicht ihr da keinen!!
  5. Falsch Meldungen über Corona, gibt es viele. Glaubt nicht alles was Ihr lesen könnt. Informiert euch nur auf Internetseiten, denen man vertrauen kann. Ein Video, welches ich gerne mit Euch teilen möchte.

Nicht nur in der Pandemie, auch danach ist es wichtig, das wir zusammen arbeiten. Neue Freundschaften mit sich Selbst schließen, aber auch mal bei dem Nachbarn anklopfen und diesen kennen lernen.
Macht Euch nicht Verrückt und kauft nur Essen und die Materialien ein, die Ihr in dem Moment braucht. Die Geschäfte haben immer auf. #keineHamstereinkäufe !!!

Bleibt gesund Leute!

4 Kommentare

  1. Eine super Sache und schön zu sehen, dass wir alle zusammen halten. Ich denke, dass einem das in dem ganzen Chaos ein Gefühl der Beständigkeit und der Verlässlichkeit gibt. Toller Beitrag! 🙂

  2. Andreas Decker

    Hab die Flyer auch schon an verschiedenen Orten gesehen. Echt ’ne super Aktion; ich hoffe, das dringt zu denen durch, die es brauchen, sowie an jene, die unterstützen können.

  3. Ein schöner Beitrag liebe Nele.
    Möge die Idee „Solidarität statt Hamsterkäufe“ von Johanna und Jonas erfolgreich sein!

  4. Ein wirklich tolles Interview!
    Danke Nele 🙂

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