Angst vor Prüfung, Entscheidungen und Co?

Planen, vorbereiten, arrangieren, sortieren! Wer einen klaren Kopf in Prüfungen behalten möchte, wichtige Entscheidungen im Beruf treffen muss oder Führungsaufgaben übernehmen will, der braucht Organisation. Anita Stall (Bachelor-Studentin) erklärt wie sie die Angst vor Prüfungsphasen loslassen konnte und warum Organisation ein so wichtiger Teil Ihres Lebens ist.

ORGANISATION

Was ist Dein Geheimnis?
Ich versuche mich zu fokussieren. Mit der Aufgabenstellung weiß ich ja, wo ich hin will, und dann erstelle ich mir Pläne, die mich schneller ans Ziel bringen. Das wichtigste ist früh genug anfangen und sich ganz viel Puffer einzubauen, für Pausen.

Wenn wir in dem kommenden Monat eine Prüfung schreiben würden: Wie gehst Du vor?
Ich weiß ja welche Klausurthemen dran kommen und wann wir die Prüfung schreiben werde. So kann ich mir einteilen, welche Notizen und Themen ich an welchem Tag bearbeiten werde. Da ich schon, gleich nach Start des Semesters, regelmäßig die Vorlesungsinhalte zusammengefasst habe erspart mir das ziemlich viel Arbeit und wertvolle Zeit zum Lernen und Pausen machen.

Wie viel Zeit verwendest Du am Tag, um die Themen zu erlernen, zu Wiederholen?
Das kommt auf die Anzahl der Prüfungen und Themen an . Ich versuche, dass ich am Tag nicht mehr als eine bis eineinhalb Stunde(n) lerne. Der beste Zeitraum in dem ich mich Vorbereite ist circa einen Monat vor der Prüfung.

Bearbeitest Du dann eine Stunde nur das gleiche Thema?
Nein, nein, es kommt halt auf die Größe des Themas an und wie viele Notizen ich dazu habe. Quasi teile ich mir die Anzahl der Seiten (bspw. 40 Seiten) durch die Tage bis zur Prüfung (20 Tage) und dann weiß ich, wie viele Seiten ich lernen muss! Also, ich muss 2 Seiten am Tag für Thema x lesen, bei Thema y brauche ich 3 Seiten und bei Thema z nur 1 Seite.

Zeitmanagement kann helfen, anstehende Aufgaben und Termine innerhalb eines zur Verfügung stehenden Zeitraums zu erledigen.  Es geht darum die eigene Arbeitsweise zu managen.

Woher kommt diese Struktur?
Ich habe mir früher ziemlich viele Gedanken über eigentlich alles gemacht. Unter anderem halt auch über meine Schulischen Leistungen: „Wie soll ich das alles schaffen? Das ist alles zu viel! Habe ich alle Themengebiet abgedeckt?“ Als ich angefangen habe mir solche Pläne zu erstellen, verschwanden diese Gedanken. Denn ich weiß, ich habe mich genug vorbereitet um zu bestehen.

Ich für meinen Teil, mache mir Sorgen, ob die Themen auch alle in meinem Gedächtnis bleiben. Deshalb würde ich mir bestimmt noch extra Tage in diesem Plan einbauen, nur um mich selbst zu kontrollieren und den Stoff zu wiederholen.

Ja, wenn man sich Sorgen macht, dann helfen Wiederholungen. Ganz am Schluss meiner Lernphase wiederhole ich den ganzen Stoff auch nochmal. Aber wichtig sind auch die Pausen einzuhalten. Du musst Dich belohnen und dir Glauben schenken, dass Du es kannst.

Meinst Du das Deine Struktur auch daher kommt, das Du schon ein klares Ziel vor Augen hast, wo Du später Mal hinwillst im Beruf?
Ja klar, sonst wüsste ich ja gar nicht, wofür ich das mache. Ich sehe in vielen Inhalten des Studiums den Sinn dahinter. Ich merke, das brauche ich, nicht nur für das Studium, sondern auch für später. Das ist auch ein singender Punkt. Wenn man den Sinn dahinter sieht, warum und wofür man das macht, dann fällt es einem auch leichter.

Wenn Du jemanden triffst, der noch nicht sein eigenes Ziel gefunden hat, ob im Beruf oder in seiner persönlichen Weiterentwicklung?
Ich würde dieser Person empfehlen, tief in sich zu gehen und sich darüber Gedanken zu machen. Frag Dich mal: „Was wollte ich eigentlich damals? Was wollte ich bevor alle mir das ausgeredet haben? Was wollte ich, bevor ich wusste wie viel Gehalt ich dafür bekommen werde? Was wollte ich machen, und habe es einfach irgendwann wieder verworfen?“

Ja, das sind genau die Fragen die auch mir geholfen haben, damals. Es ist auch wichtig, sich klar zu machen; welche sind meine Stärken und welche meine Schwächen? Mit dieser Information hast Du eigentlich die halbe Miete. Man muss ja nicht alles können. Das wäre viel zu anstrengend. Hattest Du den auch manchmal Zweifel?

Der Punkt ist das ich damals schon wusste ich will schreiben. Ich wusste das ist etwas, was mir total liegt und worin ich gut bin. Wir hatten damals einen Berufsberater in unserer Schule, der hat mich gefragt, was willst Du den werden? Und ich habe halt gesagt, ich würde gerne Schriftstellerin werden. Der meinte dann halt, das ist ein viel zu großer Markt, das kann nichts werden. Was willst Du denn noch werden? Ja gut, dann werde ich halt für eine Zeitschrift schreiben. Er dann wieder: Ja aber da verdient man ja auch nicht wirklich gut und eine Festanstellung zu bekommen ist auch schwierig und die Arbeitszeiten. Was willst Du den noch werden? Dann war ich halt so: Uh, ähm, Ja keine Ahnung. Dieser Mann hat in dem Moment mal ganz stark meine Träume zerstört. Ab da an, wusste ich überhaupt nicht mehr, was ich machen sollte.

Oh ja. Diese Gespräche kenne ich auch nur zu gut. Mir hat mein damaliger Klassenlehrer damals den Friseur Beruf ausgeredet. Seine Aussage war: „Davon kannst Du weder leben noch sterben.“ Zum Glück habe ich es dann aber doch durchgezogen. Es gehört durchaus einfach zu meinen Talenten.

Genau. Nach dem Abitur habe ich mich auch einfach gefragt: Wo liegt Dein Talent Anita? Was kannst Du besser als alle anderen? Was macht Dich glücklich? Und das war halt das Schreiben von Texten.
Wenn alle Leute denken würde, ich kann kein Geld verdienen mit diesen Berufen, dann gäb es keine Journalisten, keine Friseure und keine Krankenpfleger mehr. Wenn sich jeder so beeinflussen würde, dann gäb uns alle einfach gar nicht. Tja und wo geht dann der Mathelehrer hin und schneidet seine Haare? Und welche Zeitung liest er dann während er warten muss?

Hier noch ein paar Anregungen zum Thema Organisation:

Die 72-Stunden-Regel besagt: alles, was Sie sich vornehmen, müssen Sie innerhalb von 3 Tagen beginnen, sonst mangelt es an Entschlossenheit und die Chance sinkt auf ein Prozent, das Projekt jemals umzusetzen.

TO-DO-Listen
Alle Aufgaben im Haushalt, auf der Arbeit oder in der Uni, auf einen Zettel und diese Punkte nacheinander abarbeiten. Um Prioritäten zu setzen, schreibe das Abgabedatum mit auf.

2 Kommentare

  1. > Seine Aussage war „Davon kannst Du weder Leben noch streben.“ Zum Glück habe ich es dann aber doch durchgezogen. Es gehört durchaus einfach zu meinen Talenten.

    Jahaha, Niemann der alte Gauner. Er war schon so ein Spezi

  2. War schön auch mal auf der anderen Seite zu sitzen und interviewt zu werden, anstatt selbst zu interviewen 😀 Falls jemand Interesse hat: Ich schreibe auf http://www.faces-of-earth.com über Menschen, die den Mut haben anders zu sein. Bleibt alle gesund und ganz liebe Grüße an dich, Nele <3

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