18.08.14: Kia Ora aus dem Hostel

gestern war ich allein in Auckland; ich hatte einen Termin bei der Bank, um ein Konto zu eröffnen, damit ich hier entspannt arbeiten und das Geld in Empfang nehmen kann. Nach dem Termin habe ich mich dann einfach an den Hafen gelegt, die haben ihr so coole Sitzflächen zum Hinlegen.

Der Waitemata-Hafen: Auckland liegt an dem malerischen Waitemata-Hafen, der für seine Schönheit bekannt ist. Es ist ein beliebter Ort für Segler, Wassersportler und Hafenrundfahrten. Nahegelegene Inseln wie Waiheke und Rangitoto oder auch die gesamte Küstenlinie bietet spektakuläre Strände und atemberaubende Natur.

Zu unserem Hostel ist die Wohngemeinschaft natürlich international – wir haben Menschen aus Frankreich, Polen, Mexiko, Schweden, Amerika, Deutschland und viele weitere Länder. Jeden Abend herrscht ein fröhliches Durcheinander, wir kochen zusammen und waren auch schon die Gegend erkunden. Vor kurzem waren wir im Cornwall Park und sind zum One Tree Hill hochgelaufen. Dort steht ein Obelisk [30 Meter], welcher ein Denkmal ist und an die erste Maori-Siedlung erinnern soll.

One Tree Hill: Der Hügel ist ein wichtiger Standort mit geschichtlicher Bedeutung, da er Teil eines der bedeutendsten Häuptlingsgräber (Māori-Grabstätten) in der Region ist. Cornwall Park selbst ist ein historischer Park, der auf das 19. Jahrhundert zurückgeht und eine Vielzahl von Denkmälern und historischen Stätten beherbergt, die die Geschichte und Kultur der Region widerspiegeln.

Oben angekommen, gab es einen fantastischen Ausblick. Der Wind blies uns um die Ohren, die Sonne strahlte und ins Gesicht und mein Gedanken erfüllt mit drei Wörtern: „Ich bin hier!“ Das ist so unglaublich. Ich habe eine kleine Kamera dabei und mache ständig Bilder, wahrscheinlich viel zu viele, aber egal. Das Handy lasse ich im Hostel, da ich ohnehin noch keine SIM-Karte für Neuseeland besitze, also nur übers W-LAN mit WhatsApp erreichbar bin. Wenn ich dann aber im Hostel bin und aufs Handy schaue, bin ich irgendwie wieder in Deutschland. Ich bekomme viele Nachrichten, es ist etwas anstrengend, die zu beantworten, doch ich freue mich über den Kontakt. Wenn ich nicht sofort antworte, dann macht Euch bitte keine Sorgen. Das habe ich in Deutschland doch auch nicht sofort gemacht und hier passiert ja wirklich jeden Tag und jede Stunde etwas Neues und alles ist so spannend. Da komme ich selbst nicht ganz hinterher.

Lisa hat einen Woofing Platz für uns gefunden bei einer alten Dame in Kumeu. Wir sollen ihr bei der Gartenarbeit helfen und das Gemüse auf dem Markt verkaufen. Dafür werden wir verpflegt und haben eine Unterkunft. Mit dem Bus fahren wir morgen los.

Woofing: Woofing, auch bekannt als WWOOF (World Wide Opportunities on Organic Farms), ist ein freiwilliges Programm, bei dem Reisende auf biologischen Höfen arbeiten, um im Austausch für Unterkunft und Verpflegung Erfahrungen in der nachhaltigen Landwirtschaft zu sammeln. Diese Art des Reisens fördert den direkten Kontakt zur Natur und ermöglicht den Austausch zwischen Kulturen sowie das Lernen über ökologische Anbaumethoden.


29.08.14: erschöpfte Grüße aus der Woofing-Unterkunft in Kemu

„Waaaaaaaaas?“ – „Ohhh je!“ – „Schau, das soll unser Bett sein!“ – „Ist das etwa Schimmel an den Wänden?“ – „Das ist die Toilette? Da gehe ich lieber in den Garten!“ – „Ist das etwa ein Hakenkreuz neben ihrem Fernseher?“

Der Aufenthalt bei Lyn auf ihrer Farm ist eine kleine Herausforderung. Morgens um 8 Uhr starteten wir mit einem warmen Frühstück, danach geht es in den Garten. Wir zogen Unkraut aus den 45 Beeten, die jeweils 30 Meter lang sind – eine schweißtreibende, aber befriedigende Aufgabe. Im Gewächshaus pflanzten und ernteten wir Rucola, Radieschen, Petersilie, Bohnen oder Tomaten. Um 12:30 Uhr gibt es Mittagessen. In unserer Freizeit spielen wir spiele wir Kniffel, lesen oder gehen spazieren.

Am Wochenende geht Lyn immer auf den Markt und verkauft dort ihre Wahre. So bündelten wir Radieschen, Blattsalat, Sellerie und Petersilie für den Verkauf auf dem Markt. Es ging vor fünf Uhr in der füh los, dass wir direkt um fünf den Stand aufgebaut hatten; um 6 Uhr durften wir uns etwas in der Gegend umsehen und sind an den Strand gegangen, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Das Rauschen der Wellen, das Zwitschern der Vögel – ein wahrer Traum! Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal die Sonne aufgehen sehen habe. Haha, halt stopp, ich glaube, das war wahrscheinlich in Dubai. Aber da war ich hinter einem Glas in einem Hotelzimmer. Hier sehe, höre und fühle ich alles. Es ist toll, hier zu sein. Zurück am Markt hatte Lyn schon bald alles verkauft, was sie dabeihatte, und wir fuhren wieder zurück.

Eigentlich wollten wir hier für min. zwei Wochen bleiben, das ist immer so eine Abmachung zwischen Host und gehostet. Wahrscheinlich lohnt es sich sonst gar nicht, die Menschen aufzunehmen, wenn man alles erklären muss für einen kurzen Aufenthalt… Lisa und ich wollen früher weg, und haben soeben eine Zusage erhalten, für unsere nächste Wwofing-Unterkunft. Dieses Mal in Waipu. Wir können es kaum erwarten, etwas Neues zu entdecken und so schnell wie möglich weiterzuziehen.

xoxo, Eure Nele 🌱✨