Trampen innerhalb der EU

Der nächsten Morgen geht es weiter. Auf einem Supermarktparkplatz stehe ich wieder mit meinem Schild auf dem „Traunreut“ zu lesen ist und es dauert nicht lange da hält ein netter Opa namens Heinz an. Er bringt mich das kleine Stück durch den Ort , bis zur Auffahrt der Autobahn, Richtung München. Ein LKW-Fahrer steht hinter uns und winkt mir zu. Ich verstehe es, als Aufforderung herzukommen und tatsächlich: Günter muss nach Ingolstadt, ein weiteres Stück in die richtige Richtung. Er erzählt mir es ist heute seine letzte Fahrt und dann geht es für 2 Wochen in den Urlaub nach Griechenland. Auf einer Raststätte in Gremsdorf machen wir Halt, um Schokolade zu kaufen. Meinen großen Rucksack lasse ich im LKW, ich Vertraue den Menschen sehr schnell. Für mich ist es einfacher das Gute in den Menschen zu sehen, im besten Fall, Verhalten sich die meisten dann auch so.

In der Schlange stehend, werde ich von einer Frau angesprochen. Sie lächelt mich an und deutet auf mein Schild: „Ich weiß noch als ich damals getrampt bin. Wir saßen manchmal Stunden an den Tankstellen und wollten das uns die Menschen ein Stück weit mitnehmen. Es war so viel Spaß. Meine Mutter und ich sind unterwegs nach Traunstein, um Familie zu besuchen, du kannst uns gerne begleiten. Ich heiße Gudrun.“ War es ein Zufall, dass ich das Schild mitgenommen habe…es scheint schon seinen Grund gehabt zu haben. Wenn man dem Leben vertraut, dann passieren wirklich spannende Dinge.

Nach meinem Aufenthalt in Traunreut wurde ich von Wolfgang, meinem Onkel, bis zur Autobahnraststätte gebracht und mit einem neuen Schild mit der Aufschrift „Innsbruck“ entlassen. Der Wetterbericht verspricht wolkige Aussichten und ich bin mal wieder etwas unruhig über meine Reisepläne. Wie versprochen regnet es. Im letzten Teil der Autoraststätte stehe ich seit ca 1 Stunde und warte. Meine Frühstücks Vorräte neigen sich dem Ende und ein weißer Leihwagen bleibt vor mir stehen. Das Fenster wird herunter gekurbelt und eine tiefe männliche Stimme begrüßt mich auf Englischer-Sprache: „Kia Ora – Hey there, get your wet butt in the car. We will take you.“ Zwei Kiwis aus Neuseeland, ich glaube es nicht. Sie wohnen beide auf der Nordinsel in Neuseeland und waren gerade in Portugal auf dem BOOM – Festival. Jetzt haben sie noch zwei Tage bis Sie von Zürich wieder zurück nach Hause fliegen werde. Wir unterhielten uns die ganze Autofahrt, über Festivals, das Reisen und vieles mehr. Ich fühlte mich sehr wohl in der Gegenwart und beschloss mit Ihnen bis in die Schweiz zu fahren.

In der Schweiz trafen wir ein paar Freunde von Logan und Davide. Diese beschlossen, dass wir einen Spaziergang machen. Abends, wenn die warmen Lichter der Straßenlaternen den Weg leuchten, entwickelt sich ein ganz anderes, sehr entspanntes Gefühl, für die Sehenswürdigkeiten. Die Sterne am Himmel, das Rauschen des Flusses und nur unsere Schritte auf dem Asphalt. Wir spazierten auf der Limmatquai, eine Straße die durch die Altstadt, direkt am Limmatufer führt. Vorbei an der Wasserkirche und bis zum Rathaus. Im Hotel fallen wir ins Bett und es dauert keine Sekunde bis mir die Augen zufallen.

Tag vier meiner Reise beginnt und wir geben den Leihwagen ab. Ein Freund von Logan, er heißt Pressant, fährt uns alle zum Flughafen und wie gestern spontan besprochen, werde ich mit Ihm durch die Schweiz nach Italien fahren. Prassant arbeitet dort in einem kleinen Ort vor Mailand. Er kam wegen Logan für das Wochenende in die Schweiz. Vor einigen Jahren lernten Pressant und Logan sich auf einem Festival in Neuseeland kennen.

Das Wetter in der Schweiz ist ziemlich undurchschaubar. Regen oder Sonne und das im ständigen Wechsel. Was mich aus den Socken gehauen hatte, war ein Regenbogen: Normalerweise sieht man immer nur einen kleinen Bereich des Bogens. Was sich uns boot, war ein fast vollständiger Halbkreis des ganzen Regenbogens. Es schien, als sei dieser Regenbogen zwischen den zwei Bergen gefangen.Wenn die Sonne hinter der Wolkendecke hindurch brach, schienen die Farben des Bogens doppelt so intensiv. Leicht schimmernder zeigte sich ein zweiter Schein direkt darüber.

An der Grenze zu Italien angekommen, haben wir uns mit einem Espresso und einer süßen Cannelloni belohnt. Insgesamt habe ich auf meiner Reise bis hierher über 1.600 Kilometer zurückgelegt.

Die Route wird berechnet….

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